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20. März 2014
Bundesligasaison 2014 – Am Samstag geht es los…

EC3T4902von Benedikt Bernshausen

Biedenkopf. Am Samstag beginnt die Saison. Die Kunstturnvereinigung Obere Lahn startet mit einem Heimwettkampf gegen die Turngemeinde Saar in die neue Runde. Das Duell mit dem Deutschen Meister von 2012 wird eine erste Standortbestimmung. „Wir sind kein Abstiegskandidat, werden aber wahrscheinlich auch nicht um die Meisterschaft turnen“, schätzt Philipp Wiemers, frischgebackener KTV-Vorsitzender. Er findet: das kleine Finale wäre super, der fünfte Platz gut, ab dem sechsten hätte sich der Verein unter Wert verkauft. Trotz des großen Erfolges im letzten Jahr, ist die Biedenkopfer Turnfamilie auf dem Boden geblieben. Der eigene Anspruch sei nicht, jeden Wettkampf zu gewinnen, sondern stets das Beste zu geben. „Und wenn es dann nicht reicht, gehen wir eben als strahlende Verlierer aus der Halle“, betont Wiemers und erinnert an das Finale in Karlsruhe, wo Mannschaft und Fans die Silbermedaille wie den Sieg gefeiert hatten. Die Stimmung im Team ist hervorragend, spürbar familiär und freundschaftlich – ebenso das Verhältnis zwischen der Mannschaft und ihren Anhängern. Kein anderer Verein der Bundesliga übt eine ähnliche Anziehungskraft auf die Menschen aus: 1500 Zuschauer besuchen die Wettkämpfe, bei denen beinahe 100 ehrenamtliche Helfer für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Vollauf begeistert versicherte selbst Fabian Hambüchen im letzten Jahr: „Nach dem ersten Wettkampf war für mich klar, dass ich das Team nie wieder wechseln werde!“ Und auch Jasper Vennemann, der seine Karriere eigentlich schon 2012 beenden wollte, genießt weiterhin jede Minute: „Es macht mir einfach zu viel Spaß“, betonte der Hamburger.

Philipp Wiemers hofft, dass die Euphorie die Wettkämpfe auch diesmal begleiten wird, denn: „In der vergangenen Saison konnten wir unseren Heimvorteil immer nutzen!“ Wohl erst die kräftige Unterstützung beflügelte zu Höchstleitungen und hat die entscheidenden, knappen Siege gegen die Favoriten möglich gemacht.

Zwar sei das auch in diesem Jahr möglich, aber schwerer. Die Bundesliga hat ihr Gesicht gegenüber dem Vorjahr verändert. Besonders die beiden großen Vereine, Straubenhardt und Stuttgart, haben ihre Kader um wohlklingende Namen aufgerüstet (siehe Extratext auf dieser Seite). Wohl in erster Linie, um die Schmach der Vorsaison, kein Wort um die Meisterschaft mitreden zu können, zu überwinden. Ungeahnte Möglichkeiten eröffnete nicht zuletzt die Auflösung der Turnabteilung des FC Bayern München. Auch für die Biedenkopfer, die eigentliche ohne personelle Veränderungen in die Saison gehen wollten. Doch mit dem überaschenden Wechsel des ehemaligen Bayern-Kapitäns Jakob Paulicks an die Lahn, kann das Fehlen von Felix Wiemers, der wegen der Teilnahme an der Freeride World-Tour im Winter, erst in diesen Tagen mit der Saisonvorbereitung beginnen kann, kompensiert werden. Die kurzfristige Nachricht, dass Fabian Gonzalez wegen der fehlenden Freigabe seines Verbandes, nicht in der Bundesliga turnen darf, erforderte spontane Kreativität. Bei der Suche nach ebenbürtigem Ersatz wurden die Verantwortlichen gar in Italien und der Ukraine fündig: Andrea Cingolani und Yevgen Yudenkov werden Andrey Likhovitskiy auf der Ausländerposition unterstützen. Ob einer der beiden schon am Samstag an die Geräte gehen wird, lässt Philipp Wiemers offen. Die Freude auf den Ligaauftakt ist spürbar. Abschließend formuliert der Vorsitzende sein Saisonziel: „Wir wollen alle einfach eine schöne Zeit haben!“ Das ist keine Floskel, sondern die Basis, auf der der Erfolg von Obere Lahn aufbaut  – und die den Verein von allen anderen der Liga unterscheidet.

 

 

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