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1. März 2013
„Das ist die Krönung“

Inmotion Körperkunst und Lebensfreude bringen 1500 zum Toben

Von Sophie Cyriax 

Biedenkopf. Als Fabian Hambüchen nach drei Stunden Turnen, Akrobatik und Tanz vom Allerfeinsten das Mikrofon in die Hand nahm, galt sein erster Dank den Zuschauern: „Ihr seid die besten Fans Deutschlands“, sagte der Turn-Superstar, „ich bin einfach nur froh und dankbar, heute Abend hier sein zu dürfen.“ Bei der zweiten Auflage der Sportshow „Inmotion“ haben Fabian Hambüchen, seine Mannschaftskollegen der KTV Obere Lahn und viele weitere Sportlerinnen und Sportler die 1500 Zuschauer in der ausverkauften Biedenkopfer Großsporthalle restlos begeistert.

„Phantastisch“, „unglaublich“, „großartig“, „einfach genial“: Die Superlative gingen den Besuchern schon in der Pause aus. Zum zweiten Mal hatte die KTV Obere Lahn um den Chef-Organisator Philipp Wiemers eine sehenswerte Reihe von Welt- und Europameistern, Nachwuchstalenten und Spitzenkräften nach Biedenkopf geholt. In der bereits vor Wochen ausverkauften Sporthalle der Lahntalschule sahen die 1500 Besucher ein Fest der Körperkunst und der Lebensfreude: Von den „KTV-Minis“ über Showtanzformationen, Fahrrad-und Ballspezialisten, Trampolinturnern und Akrobaten bis zu den „KTV-Titanen“ am Königsgerät ihres Sports, dem Reck. Den Auftakt zu dem fulminanten Abend hatte die heimische Band „Silent Seven“ mit ihrer Premiere des eigens für die KTV komponierten Song „Mannschaft aus Titan“ gegeben. „Es funktioniert!“, sagte ein sichtlich erleichterter Philipp Wiemers wenige Minuten nach Beginn der Show, als 1500 in der Halle im Takt klatschten, der Funke der Begeisterung offensichtlich übergesprungen war. Charmant und kundig führte das Moderatorenduo Albert Wiemers und Jan Reuter durch den Abend. „Jetzt weiß ich, was mir gefehlt hat“, meinte Albert Wiemers mit Blick auf die Tribünen, wo die Zuschauer mit ohrenbetäubendem Jubel die Bundesligamannschaft der KTV-Turner in Empfang nahm. Der Jubel riss nicht ab, als Waldemar Schiller den Finaleinzug als Ziel für die Saison 2013 ausgab: „Die anderen haben Schiss vor uns“, sagte der Ausnahmeturner und setzte unter dem frenetischen Beifall der Besucher ein „zu Recht, wie man heute mal wieder sieht“ dahinter.

Den sportlichen Reigen eröffneten die „KTV-Minis“ und die Landesliga-Turnerinnen mit einem Ausschnitt aus ihrem Boden-Programm. Wie in 2011 begeisterten die Tänzerinnen der „Magic Colors“ aus Butzbach mit einer archaischen Show. Einen Dialog voller Kraft und Anmut, Körperbeherrschung und Präzision zeigten die Biedenkopfer Turner Felix Weber und Waldemar Schiller mit einem Auszug aus ihrem „nicht ganz alltäglichen Trainingsprogramm“. Spektakuläre Wurf- und Hebefiguren zu den Klängen der „Carmina Burana“ präsentierten die europaweit erfolgreichen Sportakrobaten aus Kassel, „eine ganz irre Show“, kommentierte Albert Wiemers die perfekt eingespielte Truppe. Nicht weniger fulminant und schnell ging es bei den Cheerleadern der „Gießen Tornados“ zur Sache. Bei ihrer „Minitramp-Show“ flogen alle KTV-Turner durch die Luft: „Minis“, „Mädels“ und „Titanen“ boten spektakuläre Sprünge mit humorvollen wie verblüffenden Einlagen. Die anschließende Pause nutzte das „Gerätekommando“ um Michael Wolf, die Bodenturnfläche abzubauen und die Sporthalle vorzubereiten für die „Trial“-Sportler aus Dresden. Mit ihren Spezialrädern zeigten sie spektakuläre Sprünge auf und über Hindernisse zu nicht weniger spektakulären Lichteffekten. Verstärkt wurden sie durch den Bottenhorner Trialsportler Rico Baak. „Wenn Biedenkopf ruft, dann kommen wir natürlich!“, meinte Trialsportler Sebastian Hopfe auf die Frage, warum er und sein Sportpartner auch bei dichtem Schneetreiben so gerne von Dresden ins Hinterland gefahren waren. Die Jazztänzerinnen des TV 04 Wallau überbrachten mit einer fröhlichen und eindrucksvollen Choreographie stellvertretend für alle Gründungsvereine der KTV einen sportlichen Gruß. Einer der besten Fußball-Freestyler Europas trat anschließend vor das Publikum. Der Ball-Akrobat Tommy Rist verblüffte die Zuschauer ein ums andere Mal, indem er das runde Leder auf und mit jeder Stelle seines Körpers in Bewegung hielt. Ohrenbetäubenden Applaus bekamen auch der Junioren-Weltmeister im Trampolinturnen, Oliver Amann, und sein Synchronpartner Imanuel Kober mit ihrer ebenso witzigen wie sportlich hochkarätigen „Dick und Doof“-Show auf dem Trampolin. Laute „Zugabe!“-Rufe gab es nach der rasanten und mitreißenden Show der amtierenden Weltmeister im Breakdance, der Formation „DDC“. Das Königsgerät des Turnsports, das Reck, hatten sich die Organisatoren für den Abschluss der Show aufgehoben. Hier zeigten die Bundesligaturner der KTV und vor allem Fabian Hambüchen eine phantastische Flugshow, die das Publikum so in Atem hielt, dass es mucksmäuschenstill in der noch Sekunden vorher brodelnden Halle wurde. Zum großen Finale präsentierten sich noch einmal alle Aktiven und entließen die Zuschauer mit einem fröhlichen Abschluss in das dichte Schneetreiben, in dem die rot angestrahlte Sporthalle einen ganz besonderen Glanzpunkt setzte.

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